Historie

Der Betrieb in Marktredwitz wurde 1887 mit dem Bau einer Glasfabrik durch die Fürther Unternehmerfamilie Bendit gegründet. Die Familie hat in Fürth bereits eine Glasschleif und Polierfabrik betrieben.

Die Gründung war ein überragendes Investitionsprojekt für die Bendits, leider ist über die Finanzierung wenig bekannt.

Auf jeden Fall waren die Bendits mit den Rothschilds verwandt.

Die Bendits wollten durch den Bau der Glasfabrik von böhmischen Glashütten unabhängig werden.

In Marktredwitz sollte die ganze Produktionskette von der Herstellung des Glases bis zu dessen Veredelung zu fertigem Tafel-/Spiegelglas entstehen.

Bei Aufnahme des Betriebes 1889 waren bereits 50 Arbeiter beschäftigt. 1891 waren es 84 und 1928 ca. 300 Beschäftigte.

Die moderne Schleif und Polierhalle wurde 1912 gebaut. Geplant wurde sie von Jean Voigt aus Fürth, der Haus- und Hofarchitekt der Bendits in Sachen Industriearchitektur.

Die Halle hat die Maße 68 x 31 m und eine Höhe von 18 m. Die Gesamthöhe mit Untergeschoss beträgt rund 22 m. Der Westflügel hat eine Fläche von 10 x 68 m und der baufällige Nordflügel misst 9 x 43 m.

Zur Überbrückung der großen Spannweite für das Dachtragwerk in der Halle hat sich Jean Voigt der sog. Polonceauträger bedient, die aus dem Eisenbahnbrückenbau kommen. Aus Gründen des Produktionsablaufes musste die Halle stützenfrei sein.

Ab 1927 machten es neue, kostengünstigere Produktionstechniken aus den USA, Frankreich und Belgien dem Betrieb immer schwerer auf dem Weltmarkt zu bestehen. Der Markt wurde mit günstigem Flachglas überschwemmt. 1932 wurde die Fabrikationsanlage ganz stillgelegt.